Ästhetisch-plastische Gesichtsbehandlungen im zweiten Pandemiejahr
Im Jahr 2021 fanden laut aktueller VDÄPC-Behandlungsstatistik „Fokus Gesichtsästhetik“ insgesamt 72,67 Prozent aller ästhetisch-plastischen Eingriffe im Gesicht statt. Dabei verzeichnet die VDÄPC einen Anstieg aller Eingriffe im Gesicht um rund 12,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, nämlich von 60.384 auf 68.206 Behandlungen. „Eine Zunahme der ästhetisch-plastischen Gesichtsbehandlungen lässt sich nicht nur hierzulande, sondern auch weltweit beobachten“, so Dr. med. Steffen Handstein, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Präsident der VDÄPC. „Oft sind es nur kleine unliebsame Fältchen oder erste Alterserscheinungen, die mit einem ästhetischen Eingriff korrigiert werden sollen.“ Der VDÄPC-Präsident schreibt den Anstieg der Eingriffe der intensivierten Beschäftigung mit dem eigenen Aussehen infolge von Einflüssen wie Homeoffice, Videokonferenzen und der Nutzung von Social Media zu: „Auch in Krisenzeiten jeglicher Art wünschen sich viele ein attraktives Äußeres.“
Minimalinvasive Behandlungen steigend
Die sogenannten minimalinvasiven Eingriffe sind laut Statistik in der Nachfrage um rund 13 Prozent angestiegen, nämlich von 48.343 auf 54.999. Auf Platz eins in der Verteilung aller ästhetischen Gesichtseingriffe befinden sich mit 39,6 Prozent die Faltenbehandlungen mit Botulinumtoxin, dicht gefolgt von Hyaluron (31,6 Prozent) und Lippenkorrekturen (7,6 Prozent), welche letztes Jahr auf Platz vier waren. Auf dem vierten Platz im aktuellen Ranking der Gesichtsbehandlungen befinden sich die Oberlidkorrekturen. Schlusslicht der TOP-5-Behandlungen bilden die Nasenkorrekturen. Signifikant für das zweite Pandemiejahr ist die verstärkte Nachfrage auch von Männern nach Botulinum- und Hyaluron-Behandlungen mit einem Anstieg von 30,6 bzw. 27,9 Prozent. „Die verstärkte Beschäftigung mit der äußeren Erscheinung und somit auch der Wunsch der Optimierung derselben findet mittlerweile in gewissem Maß bei beiden Geschlechtern statt“, erläutert Dr. Handstein.
Jüngere Patienten
Die VDÄPC fragte für das zweite Pandemiejahr in einer Blitzumfrage unter Ihren Mitgliedern nach, ob die Patienten generell jünger werden. Dabei äußerten sich rund 52 Prozent mit „Ja“. Die Frage, ob Patienten bei Botulinum- und Hyaluron-Behandlungen jünger werden, beantworteten rund 73 Prozent mit „Ja“. „Dabei befinden sich die Patienten im Alter zwischen 20 und 35 Jahren“, erläutert der VDÄPC-Vorstand. Des Weiteren ergab die Blitzumfrage, dass Patienten oft mit bearbeiteten eigenen Fotos in die Praxen kommen sowie auch mit Bildern von Influencern aus Instagram und YouTube. „In modernen Lebens- und Arbeitswelten spielt eine harmonische und dynamisch-vitale Erscheinung zunehmend eine wichtige Rolle“, so die Beobachtung von Dr. Handstein.
Transgender-Anfragen
Im Hinblick auf eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu mehr Diskussion und Offenheit in der Beschäftigung mit Identität, Gender und Geschlecht erkundigte sich die VDÄPC in einer Blitzumfrage bei ihren Mitgliedern, ob ein Zuwachs an Transgender-Anfragen unter den Gesichtsbehandlungen zu verzeichnen ist. In einem geschätzten Stimmungsbild antworten rund 33 Prozent mit „Ja“. „Das Gesicht ist sozusagen der erste Eindruck einer Person, der darüber entscheidet, ob sie als Mann oder als Frau angesehen wird“, erläutert Dr. Handstein. Zu den häufigsten Behandlungen gehören Kiefer- und Kinnkorrekturen, Nasenkorrekturen und Behandlung mit Hyaluron und Fillern. „Die Feminisierung beziehungsweise Maskulinisierung des Gesichts ist ein sensibles und komplexes Geschehen, das individuell und meist mehrschrittig aufeinander abgestimmt werden muss“, so der Facharzt.
Fachliche Beratung auch bei Behandlungen im Gesicht
Die VDÄPC empfiehlt im Sinne der Patientensicherheit, für eine nachhaltig erfolgreiche ästhetische Gesichtsbehandlung, stets einen Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie aufzusuchen. Vor jedem Eingriff sollte eine umfassende fachliche Beratung stehen, die über die Möglichkeiten und Risiken des Behandlungswunsches aufklärt und den Patienten ausreichend Zeit zur Entscheidungsfindung einräumt. „Oft bedarf es einer gezielten Kombination von aufeinander aufbauenden Behandlungen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Genau das kann am besten der erfahrene Facharzt mit entsprechender Expertise erreichen“, erklärt Dr. Handstein.
Die VDÄPC-Behandlungsstatistik 2022 finden Sie hier: https://www.vdaepc.de/aktuelles-presse/statistiken/
Quelle: Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)